Lotte Sievers-Hahn – kunsthandwerkliche Schnitzereien
Die Werkstatt für kunsthandwerkliche Schnitzereien wurde im Jahre 1929 in Eyendorf, Kreis Winsen/Luhe, von Lotte Hahn gegründet.
Damals begann sie im elterliche Haus in Eyendorf eigene Entwürfe im Profil auf Lindenholzbretter zu zeichnen und beim Tischler mit Dekoupiersägen auszusägen.
Den Tieren und schlichten Figuren gab sie mit kargen, flächigen Schnitten ihr unverwechselbares Flair. Diese Figuren werden noch heute genau so hergestellt und mit Künstler-Ölfarben bemalt, daß das Holz leicht durchschimmern kann.
1933 heiratete Lotte Hahn den Kaufmann Theodor Sievers und zog mit ihm und der kleinen Werkstatt, die inzwischen vier Mitarbeiter hatte, nach Brockel, Kreis Rotenburg/Wümme.
Bald wurden junge Mädchen aus den umliegenden Dörfern in der wachsenden Werkstatt im Schnitzen, Malen ggf. Ankleiden der Krippenfiguren, der Handpuppen, der Spiel- und Trachtenpuppen sowie der Osterhasen ausgebildet. Für viele junge Menschen war dies seinerzeit die einzige Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten. Lotte Sievers-Hahn hat bei den jungen Mitarbeitern aus der Umgebung die Freude und das Talent entdeckt und entwickelt, so wunderbar mit Holz, Farbe und Stoffen umzugehen, obwohl das in Niedersachsen keinerlei Tradition hat.
Der Betrieb wurde seit 01.01.1981 von Gerd Sievers - eines von sechs Geschwistern - als Inhaber geleitet. Lotte Sievers-Hahn verstarb am 04.10.1987 in Brockel. Theodor Sievers, der den Betrieb im kaufmännischen Bereich tatkräftig unterstützt hatte, verstarb im August 1994. Seit 2003 wurde die Firma Lotte Sievers-Hahn vom Ehepaar Gerd und Angelika Sievers gemeinsam geführt. Im März 2015 verstarb Gerd Sievers. Seitdem wird die Firma von Angelika Sievers allein geführt.
Bei jeder Figur, die die Werkstatt verlässt, handelt es sich um ein in reiner Handarbeit geschnitztes, mit Ölfarben bemaltes und ggf. bekleidetes Original.